Zuckerrüben enthalten viele wertvolle Nährstoffe, die für unseren Körper wichtig sind, wie Eiweiß, Folsäure, Zucker, zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe. Die vielseitigen medizinischen Eigenschaften dieser Pflanze haben sich bestätigt. Die Rüben tragen unter anderem zur Senkung des Cholesterinspiegels im Blut bei, beugen Arteriosklerose vor und werden bei der Vorbeugung zahlreicher Krankheiten eingesetzt. In der landwirtschaftlichen Praxis werden Zuckerrüben derzeit zu fast 100 % für industrielle Zwecke – die Zuckerproduktion – angebaut. Der Zuckerrübenanbau erfordert eine systematische Versorgung mit den notwendigen Nährstoffen – eine ausgewogene Düngung.

Zuckerrüben und Futterrüben sind Pflanzen mit hohem Nährstoffbedarf. Von einem Feld von 1 h exportieren wir zusammen mit dem Ertrag dieser Kulturen etwa 200-240 kg Stickstoff, 60-90 kg Phosphor, 260-400 kg Kalium, 160 kg Kalzium, 100 kg Natrium, 90 kg Magnesium und etwa 400 g Bor. Der natürliche Nährstoffreichtum der Böden ist für den Bedarf der Rüben zu gering. Außerdem können organische Düngemittel den hohen Bedarf an wichtigen Mineralien nicht vollständig decken. Der Einsatz von Mineraldüngern ist daher beim Rübenanbau unerlässlich. Die Zusammensetzung dieser Düngemittel sollte sorgfältig ausgewählt werden, um den spezifischen Bodenbedingungen und dem tatsächlichen Nährstoffbedarf einer so anspruchsvollen Pflanze gerecht zu werden.

Stickstoff (N)

Die Rüben nehmen Stickstoff in Mengen auf, die proportional zu ihrem Gehalt im Boden sind. Bei großen Mengen ist die Aufnahme im Verhältnis zum tatsächlichen Bedarf der Pflanze zu hoch. Dadurch verzögert sich die Reifung und die Wurzelatmungsverluste in den Haufen werden erhöht. Außerdem sinkt der Zuckergehalt in den Wurzeln, während der Gehalt an schädlichem Stickstoff und Asche, steigt, was den technologischen Prozess verteuert. Eine zu hohe Stickstoffdüngung, die nicht durch eine angemessene Phosphordüngung ausgeglichen wird, führt zu einer deutlichen Verringerung der Wurzelausbeute und -qualität. Ein unzureichender Stickstoffgehalt im Boden wirkt sich jedoch negativ auf das Wachstum der Blätter aus – sie werden kleiner, feiner und blasser. Solche Blätter sind nicht in der Lage, ausreichend große Mengen an Assimilaten zu produzieren.

Phosphor (P)

Selbst sehr hohe Phosphordüngergaben, die den physiologischen Bedarf der Rüben übersteigen, wirken sich positiv auf die Wurzelqualität aus. Sie enthalten mehr Zucker und viel weniger der schädlichen Stickstoffverbindungen, die die Verarbeitung behindern. Unter diesen Bedingungen wird auch die Widerstandsfähigkeit der Rüben gegen Fäulnis in den

Mieten verbessert. Insbesondere Phosphormangel verringert den Ertrag an Frisch- und Trockenmasse von Rübenblättern und -wurzeln sowie deren technologische und biologische Qualität. Pflanzen, die unter Phosphormangel leiden, haben charakteristische „steife“ und dunkelgrüne, stumpfe Blätter. An den Blattspitzen und -rändern zeigt sich oft eine rostbraune Färbung.

Kalium (K)

Zuckerrüben können große Mengen an Kalium aus dem Boden aufnehmen, was die technologische Qualität der Wurzeln jedoch nicht wesentlich beeinträchtigt, sondern im Gegenteil sogar verbessert. Außerdem sind Pflanzen, die reichlich mit Kalium versorgt sind, widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Krankheiten und reichern mehr Zucker in ihren Wurzeln an. Bei Pflanzen mit Kaliummangel sind die Blätter schlaff und gewellt. Die älteren äußeren Blätter sind blasser als die jungen Blätter und weisen zahlreiche nekrotische Flecken auf. Die Ränder und Oberseiten dieser Blätter trocknen aus.

Bor (B)

Zuckerrüben, Futterrüben und andere Hackfrüchte haben einen hohen Bedarf an Bor, und die meisten Böden in Polen weisen derzeit einen erheblichen Mangel an diesem Element auf. Daher sollten Mineraldünger, die dieses Element enthalten, zur Düngung der Rüben verwendet werden. Ein Mikronährstoffmangel verursacht die Rübenblattrolligkeit. Wenn sie voll entwickelt sind, vergilben die jüngsten, mittleren Blätter und werden später braun und sterben ab (bekannt als Herzblattgangrän). Bormangelsymptome zeigen sich dann an den Wurzeln in Form von Absterben und Verkorken des Speichergewebes (sogenannte Wurzeltrockenfäule).

Magnesium (Mg)

Auch Ackerböden weisen einen erheblichen Mangel an verfügbarem Magnesium auf, und Zuckerrüben reagieren besonders empfindlich auf einen Mangel an diesem Nährstoff im Boden. Magnesiummangelsymptome zeigen sich an den ältesten, äußeren Blättern der Rüben in Form von hellgrünen, später gelblichen oder orangefarbenen Flecken zwischen den Adern (sogenannte Blattmarmorierung). Diese Blätter sind stark gewellt, welken, trocknen aus und fallen schnell ab. Diese Symptome gehen mit einer Verringerung des Ertrags nicht nur der Blätter, sondern auch der Wurzeln einher.

Schwefel (S)

Auch Schwefel, der in Böden, die nicht mit organischen Düngemitteln versorgt werden, immer knapper wird, ist für ein gutes Rübenwachstum erforderlich. Ein Mangel an diesem Element zeigt sich durch eine helle Färbung der Ränder der jüngsten, mittleren Blätter der Rübe. Sie sind blass, aufrecht und steif. Auf den Blättern ist ein dunkleres Nervennetz zu erkennen. Schwefelmangel wirkt sich besonders auf die Verschlechterung der biologischen und technologischen Qualität der Rüben aus.

Neben den oben beschriebenen Elementen sind auch Kupfer (Cu), Zink (Zn), Mangan (Mn) und Natrium (Na) für die Rübenernährung wichtig, da sie den Nährwert der Zuckerrüben verbessern und den Zuckergehalt in den Wurzeln erhöhen. Mehrnährstoffdünger mit ausreichenden und biologisch vertretbaren Nährstoffmengen sind Voraussetzung für hohe Zuckerrübenerträge und gute Qualität.