Zur Familie der Hülsenfrüchte gehören vor allem Klee, Luzerne, Serradella, Bohnen, Erbsen, Linsen, Sojabohnen und Süßholz. Es handelt sich dabei um Pflanzen, deren Anbau einen erheblichen positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit unserer Böden hat, indem sie diese mit Stickstoff anreichern und zur Auflockerung beitragen. Der Anbau von Hülsenfrüchten (auch Bohnenkulturen genannt) erfordert jedoch eine angemessene Pflege und die Bereitstellung ausreichender Nährstoffe.
Alle Landwirte wissen, wie wichtig Hülsenfrüchte in der Fruchtfolge sind: Als Gründüngung angebaut, verbessern sie die Knollenstruktur des Bodens, seine Wasser- und Wärmebedingungen, reichern ihn mit Stickstoff (50 bis 250 kg/ha) und erheblichen Mengen an Phosphor, Kalzium, Schwefel, Kalium und Magnesium an. Sie können auch als Futtermittel (in Form von Grünfutter, Heu, Silage oder Samen) angebaut werden und liefern den Tieren eine große Menge an Eiweiß, Vitaminen und Mineralsalzen. Bei der Düngung von Hülsenfrüchten sollten alle für die Pflanzen notwendigen Mineralstoffe enthalten sein. Unter besonderen Bodenbedingungen ist es daher notwendig, mineralische Mehrnährstoffdünger zu verwenden.
Stickstoff (N)
Durch die besondere Eigenschaft der Hülsenfrüchte, eine Symbiose mit Papillarbakterien einzugehen, die atmosphärischen Stickstoff aus der Bodenluft fixieren, werden diese Pflanzen im Allgemeinen nicht mit Stickstoff gedüngt. Bei Anwesenheit von Nitraten und Ammoniumsalzen wird die Bildung von Wurzelpapillen behindert oder gänzlich eingestellt. Ein weiterer Grund dafür, dass sich keine Wurzelpapillen bilden, kann eine zu saure Bodenreaktion sein. In beiden Fällen kann die Stickstoffdüngung den spezifischen Charakter der Symbiose nicht ersetzen – die Erträge und der Stickstoffgehalt der Biomasse nehmen ab. Zu den sichtbaren Symptomen des Stickstoffmangels gehören die Vergilbung und anschließende Violettfärbung der Blätter, eine abfallende Pflanzenform und eine schlechte Blüte und Fruchtbildung.
Phosphor (P)
Durch eine optimale Versorgung der Hülsenfrüchte mit Phosphor wird die Stickstofffixierung durch Papillarbakterien gefördert und die Umwandlung von mineralischem Stickstoff in Eiweiß erleichtert. Wird nicht mit leicht verfügbaren Phosphordüngern gedüngt, führt dies unabhängig vom Bodenreichtum immer zu einem raschen und deutlichen Rückgang der Erträge. Äußere Anzeichen für Phosphormangel sind ein geschwächtes Wachstum, eine abfallende Pflanzenform, eine violette und braune Färbung der ältesten Blätter und eine verzögerte Reifung. Auf besonders phosphorarmen Böden sollten Hülsenfrüchte mit Düngemitteln gedüngt werden, die eine hohe Phosphorkonzentration aufweisen, wie z. B. granuliertes Einfachsuperphosphat.
Kalium (K)
Für gute Erträge bei Hülsenfrüchten, insbesondere bei Klee und Luzerne, ist eine Kaliumdüngung unerlässlich. Zu den Symptomen des Kaliummangels gehören Schlaffheit der Pflanzen, ihre geringe Größe und das Vertrocknen der Blätter. Charakteristisch sind sehr feine und zahlreiche nekrotische Flecken zwischen den Nervensträngen der Blätter.
Kalzium (Ca)
Für die Hülsenfrüchte ist ein hoher Kalziumgehalt im Boden erforderlich (nur bei gelben Lupinen und Serradella erfolgt keine Kalkung). Zu den Symptomen eines Kalziummangels bei Pflanzen gehören das Verbiegen und anschließende Brechen der Stängelspitzen und das Absterben der Blütenstände. Alle von Fosfan hergestellten Düngemittel enthalten ausreichend Calcium für Hülsenfrüchte. Nur auf sehr sauren Böden ist eine Kalkung notwendig.
Magnesium (Mg)
Das Vorhandensein von Magnesium im Boden erleichtert den Pflanzen die Aufnahme von Phosphor. Hülsenfrüchte nehmen sehr viel mehr Magnesium auf als andere Pflanzen. Alle Hülsenfrüchte reagieren auf Magnesiummangel im Boden. Charakteristische Mangelerscheinungen sind eine gelb-grüne Färbung der Blätter mit dunkleren grünen Streifen entlang der Nervenbahnen (sogenannte Marmorierung).
Schwefel (S)
Hülsenfrüchte haben einen besonders hohen Bedarf an Schwefel im Boden. Auf schwefelarmen Böden führt die Zufuhr dieses Elements zu einer deutlichen Ertragssteigerung bei diesen Pflanzen. Häufig werden die Symptome des Schwefelmangels mit denen des Stickstoffmangels verwechselt, da die Pflanzen in beiden Fällen fein und chlorotisch sind.